Der ultimative Guide zum ÖPNV in London
Erkunde London in den öffentlichen Verkehrsmitteln auf eigene Faust
Ihr seid in London angekommen und wollt die Stadt auf eigene Faust im ÖPNV erkunden? Kein Problem! Mit dem öffentlichen Nahverkehr in London könnt ihr ganz einfach von A nach B gelangen und dabei die vielen Sehenswürdigkeiten und Viertel der Stadt entdecken. In diesem Guide liste ich alle Optionen über die verschiedenen öffentlichen Verkehrsmittel in London auf, damit ihr eure Reise optimal planen und genießen könnt!
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ÖPNV in London
London ist in neun Tarifzonen unterteilt, wobei die Zonen 1 und 2 das Zentrum von London bilden und die Zonen mit zunehmender Entfernung von der Stadt weiter ansteigen. Der Flughafen Heathrow befindet sich beispielsweise in Zone 6.
Das Netz des öffentlichen Nahverkehrs wird in London von TfL betrieben, was für “Transport for London” steht. TfL ist die Regierungsbehörde, die das gesamte Transportsystem in London verwaltet – von Straßen und Schienen bis hin zu Tickets und Wartung.
Innerhalb Londons habt ihr verschiedene Möglichkeiten, den öffentlichen Nahverkehr zu bezahlen. Ihr könnt ein Einzelticket erwerben, eure kontaktlose Kredit/EC-Karte verwenden, eine Oyster Card benutzen, eine Besucher-Oyster Card nutzen oder eine Travelcard kaufen. Ob die Oyster Card oder die Travelcard besser ist, hängt von eurer genauen Situation ab. → Mehr dazu erfahrt ihr in unserem Vergleich.
Welches Zahlungsmittel nutze ich im Londoner ÖPNV?
Ich benutze immer meine kontaktlose Kreditkarte, wenn ich die U-Bahn und die Busse in London nutze. Das kann je nach eurem Bankinstitut mehr oder weniger rentabel sein, aber ich bin bei der DKB, die es mir ermöglicht, im Ausland ohne Kosten und zu einem sehr guten Wechselkurs zu bezahlen.
Die Visitor Oyster Card hab ich auch ausprobiert und fand sie eine bequeme und kostengünstige Alternative, wenn eure Bank hohe Gebühren für Kartenzahlungen erhebt.
Jetzt nehmen wir erstmal die verschiedenen Optionen genauer unter die Lupe.
Die Londoner U-Bahn: Die “Tube”
Die ikonische London Underground, auch liebevoll als “Tube” bezeichnet, ist das älteste U-Bahn-Netz der Welt und wurde erstmals im Jahr 1863 eröffnet. Heute befördert die Londoner U-Bahn jährlich über eine Milliarde Passagiere durch den ÖPNV in London und erstreckt sich über 270 Stationen und 400 Kilometer Gleise.
Ein kleiner Fun Fact am Rande: Obwohl dies eigentlich das U-Bahn-Netz ist, befinden sich weniger als die Hälfte der Gleise tatsächlich unter der Erde. Bei euren Erkundungstouren in London werdet ihr schnell feststellen, dass sich eine U-Bahn-Station in unmittelbarer Gehweite befindet und ein Zug innerhalb von 10 Minuten oder weniger ankommt – die Stationen sind wirklich überall!
Die meisten U-Bahn Linien fahren von 5 Uhr morgens bis Mitternacht, und seit August 2016 wird auf einigen Linien auch ein 24-Stunden-Service angeboten. Die Zeiten könnt ihr hier überprüfen und eure Reise planen und auch Google Maps ist immer hilfreich, um sich zu navigieren. U-Bahn-Stationen sind leicht zu erkennen an dem charakteristischen Logo der London Underground, einem roten Kreis mit dem Text “Underground” in einem blauen Kasten.
Das London Underground ist Teil des Verkehrssystems von TfL, dem staatlichen Verkehrsunternehmen für London. Es operiert in Tarifzonen 1 – 6, die London in sich ausdehnenden konzentrischen Kreisen abdecken, wobei Zone 1 im Zentrum und Zone 6 am äußeren Rand liegt. Im Allgemeinen gilt: Je mehr Zonen ihr auf eurer Reise durchquert, desto teurer wird es.
Wenn ihr euch schnell durch die Stadt bewegen möchtet, ist die Londoner U-Bahn, die beste Option. Das U-Bahn-Netz erstreckt sich über die gesamte Stadt und verbindet alle wichtigen Sehenswürdigkeiten und Stadtteile miteinander. Ihr könnt bequem eine Oyster Card verwenden, um die U-Bahn zu nutzen, oder einfach mit eurer kontaktlosen Kreditkarte bezahlen.
Die Oyster Card – genau erklärt
Die Londoner S-Bahn: London Overground
Die London Overground ähnelt der London Underground, abgesehen davon, dass sie eben über der Erde verläuft. Fragt mich nicht, warum diese Unterscheidung so strikt ist, obwohl ein Großteil der Underground ebenfalls oberirdisch verläuft. So sind nun einmal die Regeln! Die Overground ist jedoch viel neuer als die Underground und wurde 2007 gegründet, um einige der Lücken im Streckennetz der Underground zu schließen.
Preislich orientieren wir uns an den gleichen Tarifen wie die Underground und folgen dabei dem selben Zonen Tarif. Praktisch ist jedoch, dass ihr meistens nicht ein- und auschecken, wenn ihr die Oyster Card oder kontaktlose Zahlung verwendet und von Overground- auf Underground-Dienste umsteigt. Ausnahmen gibt es dabei natürlich immer. Das Logo der Overground ähnelt sehr dem der Underground, nur dass der Kreis orange ist und der Titel natürlich anders lautet.
London’s Futuristische Zugoption: Die Docklands Light Railway
Weiter geht’s! Die Docklands Light Railway, oder wie die meisten sie nennen, DLR, ist ein automatisiertes Schienensystem, das speziell das Docklands-Gebiet von London abdeckt, das sich direkt östlich und südöstlich des Stadtzentrums befindet. Der Hauptunterschied zwischen diesem Zugsystem und den zuvor genannten S und U Bahnsystem besteht darin, dass die DLR vollautomatisch ist, was bedeutet, dass es keine Fahrer*in gibt.
Die DLR verbindet den London City Airport mit dem Rest des U-Bahn-Netzes, und ihr werdet die DRL wahrscheinlich nutzen, wenn ihr Ausflüge in den Osten und Südosten von London unternehmt. Zum Beispiel ist die DLR die beste und schnellste Option um zur ExCeL zu gelangen, die viele der großen Messen und Veranstaltungen ausrichtet.
Was die Fahrpreise betrifft, ist die DLR dasselbe wie die Overground und die Underground, Teil der Londoner Tarifzone.
Die Straßen von London: Unterwegs mit dem roten Doppeldecker Bussen
Ich habe ein kleines Quiz für euch: Was glaubt ihr, welches Verkehrsmittel in London am häufigsten genutzt wird? Na? Viele würden wahrscheinlich die Londoner U-Bahn vermuten; und mit über einer Milliarde Fahrgästen pro Jahr ist das keine schlechte Vermutung. Die richtige Antwort ist jedoch der Bus, denn die Anzahl der Fahrten mit Londoner Bussen beträgt über zwei Milliarden pro Jahr!
Dies liegt wahrscheinlich daran, dass es einfach so viele Buslinien in London gibt, die ein riesiges Gebiet abdecken – ihr könnt praktisch überall in London mit dem Bus hinkommen. Die Bustarife sind auch günstiger, mit einem Festpreis von £1.75 (Stand März 2024) für eine einfache Fahrt für Oyster-Nutzer, unabhängig von der Entfernung.
Ihr könnt auch von der “Hopper”-Tarifoption mit Oyster- und kontaktlosen Karten profitieren, bei der jede Busfahrt, die ihr innerhalb der ersten Stunde nach dem Einchecken unternehmt, im Preis enthalten ist. So könnt ihr die Busse wechseln, ohne mehr bezahlen zu müssen – obwohl ihr euch dennoch beim Einsteigen in den neuen Bus einchecken müsst, um ein gültiges Ticket zu haben.
Um die öffentlichen Busse in London zu nutzen, müsst ihr lediglich eure Oyster- oder kontaktlose Karte beim Einsteigen in den Bus an den großen gelben Kartenleser halten – beim Aussteigen aus dem Bus müsst ihr dies nicht tun, da die Fahrpreise festgelegt sind. Es gibt auch viele Buslinien, die rund um die Uhr verkehren, sodass ihr in vielen Fällen auch nachts noch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nach Hause kommen könnt.
Busse sind zwar günstiger, jedoch meistens auch etwas langsamer als die U/S-Bahn, da sie mit dem Verkehr konkurrieren müssen, der in London meistens schrecklich ist. Ein Vorteil ist jedoch, dass normalerweise keine Treppen und keine langen Wege im U-Bahn-System erforderlich sind.
Neben den öffentlichen Bussen besteht auch die Möglichkeit, die Hop-On-Hop-Off-Busse zu nutzen. Auch wenn dies keine offizielle Form des öffentlichen Nahverkehrs ist, kann es für euch als Besucher von London eine tolle Möglichkeit sein, euch fortzubewegen. Diese Hop-On-Hop-Off-Busse klappern alle Hauptattraktionen der Stadt ab und bieten nebenbei sogar Kommentare zur Stadtgeschichte. Ihr könnt Hop-On-Hop-Off-Busfahrkarten einfach online kaufen und auch in einigen der Freizeitpässe für London sind Bustickets für die roten Doppeldecker enthalten.
Entspannte Fortbewegung in Südlondon: Die Tram
Falls ihr im Süden Londons unterwegs seid, genauer gesagt von Wimbledon über Croydon bis nach Beckenham, werdet ihr wahrscheinlich die Straßenbahnen nutzen, auch bekannt als London Tramlink. Die Straßenbahn verfügt über vier Linien, also ein ziemliches beschauliches Netz, besonders im Vergleich zur U- und S-Bahn. In der Gegend ist die Straßenbahn jedoch trotzdem ein beliebtes Fortbewegungsmittel!
Die Tram funktioniert ähnlich wie der Bus was die Bezahlung angeht – es fällt eine feste Gebühr pro Fahrt an, und ihr müsst einfach mit eurer Oyster-Karte oder eurer kontaktlosen Bankkarte einchecken, um euer Ticket beim Einsteigen zu validieren. Beim Aussteigen müsst ihr nicht auschecken. Hier gibt’s mehr Info.
Entdecke London vom Wasser aus: Thames Clippers
Meine liebste Art, London zu erkunden, ist bei einer Bootsfahrt auf der Themse. Neben Kreuzfahrten, die ihr meist für eine oder zwei Stunden buchen könnt, bietet Thames Clippers auch einen öffentlichen Verkehrsdienst auf der Themse an und bedient dabei vier verschiedene Routen, die vom Westen bis zum Osten Londons reichen. Es gibt vier “Routen”, die ganz im Westen der Stadt in Putney beginnen und bis nach Woolwich im Osten reichen. Im Grunde genommen bringt euch das von einem Ende Londons zum anderen. Ich war überrascht, als ich mich mit Leuten an Board unterhalten habe, die mir erzählten, dass die Boote tatsächlich täglich von Pendlern genutzt werden, um die stark frequentierten Verkehrsstaus auf den Straßen zu umgehen und eine entspannte Fahrt entlang der Themse zu genießen. Logischerweise sind die Stoßzeiten gegen 9 Uhr morgens sowie gegen 18 Uhr deswegen etwas belebter als sonst.
Wie bei anderen TfL-Services des ÖPNV in London ist die einfachste Zahlungsmethode die kontaktlose Karte oder die Oyster-Karte, indem ihr beim Ein- und Aussteigen eincheckt. Alternativ könnt ihr Tickets online kaufen und ausdrucken oder ihr könnt die Tickets auch schnell am Pier kaufen. Die letzte Option ist die teuerste – kontaktlose, Oyster- und Online-Ticketkäufe sind die kostengünstigsten.
Beachtet, dass Thames Clippers etwas teurer sind als die U-/S-Bahnen oder Busse, aber der Punkt-zu-Punkt-Service und die relativ schnelle Geschwindigkeit sowie natürlich die unschlagbare Aussicht auf London können den Preis meiner Meinung nach rechtfertigen. Alle weiteren Infos findet ihr in die Thames Clippers Website.
London auf zwei Rädern: Mit dem Stadtrad durch London!
Seit 2010 gibt es in London eine neue Option im öffentlichen Nahverkehr – das Fahrrad! Mit öffentlichen Fahrradstationen in der ganzen Stadt und einem wachsenden Netz von Fahrradwegen werden Fahrräder immer beliebter. London ist jedoch flächenmäßig einfach riesig, deswegen empfehle ich eine Spritztour auf dem Fahrrad eher für kurze Strecken.
Das Mieten eines Fahrrads ist einfach: Für £1,65 erhaltet ihr 24 Stunden Zugang zum System, einschließlich 30 Minuten tatsächlicher Fahrzeit. Jeder zusätzliche 30-Minuten-Zeitraum kostet £1,65 (Stand März 2024) Wenn ihr plant, die Fahrräder häufig zu nutzen, ist eine Mitgliedschaft für £20 pro Monat erhältlich, die unbegrenzte Fahrten von jeweils 60 Minuten ermöglicht. Nach Ablauf der 60 Minuten kostet jede zusätzliche Stunde £1,65.
Um das Fahrradverleihsystem zu nutzen, benötigt ihr lediglich eine Kredit- oder Debitkarte. Da das System gegen Diebstahl gesichert ist, werden keine Oyster-Karten akzeptiert. Ihr bezahlt eure Aktivierungsgebühr mit der Karte und könnt dann an den Hunderten von Stationen in der Stadt ein Fahrrad ausleihen. Hier erfahrt ihr mehr.
Auch wenn Fahrradfahren in London vielleicht auf den ersten Blick seltsam erscheint, habe ich tatsächlich gute Erfahrungen gemacht. Die britische Großstadt ist zwar nicht Amsterdam, jedoch war ich von den Fahrradwegen positiv überrascht!
Das legendäre schwarze Taxi in London
London ist zweifellos für seine ikonischen Verkehrsmittel bekannt, angefangen beim berühmten roten Doppeldeckerbus bis hin zur Tube. Das vielleicht am bekanntesten von allen ist jedoch das legendäre schwarze Taxi. Die Londoner Hackney Carriages haben eine Geschichte, die bis ins Jahr 1662 zurückreicht und befördern somit seit stolzen 350 Jahren Menschen durch die Stadt. Die Fahrer*innen müssen das berühmte “Knowledge” beherrschen – im Grunde genommen eine detaillierte Karte von London -, um die Stadt effizient navigieren zu können, ohne auf Karten oder Technologie angewiesen zu sein.
Ein schwarzes Taxi in London zu nehmen, ist auf jeden Fall ein Erlebnis. Lust auf eine Spritztour? Ihr könnt ein Taxi ganz einfach heranwinken, indem ihr ein einfaches Handzeichen gebt. Wenn das Taxileuchtschild beleuchtet ist, ist das Taxi verfügbar ist, und der Fahrer wird hoffentlich anhalten, um euch mitzunehmen.
Wie alles in London ist Taxi fahren teuer, also macht euch auf ziemlich happige Preise gefasst. Beachtet außerdem, dass Taxis keine Oyster-Karten akzeptieren, daher müsst ihr hier bar oder mit Kreditkarte bezahlen. Die Fahrpreise werden nach Abschluss der Fahrt berechnet und basieren auf Entfernung und Zeit, die mit dem Taxameter im Fahrzeug gemessen werden.
Mit diesen Tipps sollte euer London-Abenteuer reibungslos verlaufen. Genießt die Fahrt und habt jede Menge Spaß beim Erkunden der faszinierenden Metropole!
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Laura
Ich liebe es, Europa zu erkunden und berichte mit Leidenschaft von meinen Reisen. Die kulturellen Besonderheiten einzelner Regionen ist für mich immer wieder aufs neue faszinierend. Ich liebe die Abwechslung beim Reisen: Roadtrips liebe ich genauso wie Städtereisen – mich fasziniert der Besuch einer Kunstgalerie aber auch die Stimmung bei Musicals. Auf Loving London schreibe ich über alle meine Reiseerlebnisse und gebe euch meine besten Tipps und Tricks!
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Steffen von Loving London
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